Ein Bundesliga Tischfußball-Wochenende voller Dramatik

Die Bundesliga-Endrunde des DTFB hat wieder einmal bewiesen, warum der deutsche Tischfußball so fasziniert: Zwei Tage voller packender Matches, emotionale Momente und ein Finale, das die Zuschauer in Limburg kaum stillsitzen ließ. Am Ende jubelten Boofken Münster bei den Herren und die Löwen Hamburg bei den Damen.
Samstag – Vorrunden, Nervenschlachten und erste Überraschungen
Schon am Samstag war klar: In Limburg wird es hochklassigen Tischfußball geben. Über 700 Spielerinnen und Spieleraus ganz Deutschland waren angereist, um sich in den Vorrunden und ersten K.-o.-Spielen durchzusetzen.
Bei den Herren gingen die Favoriten zunächst souverän ins Rennen. TFC St. Wendel, Dauergast im Halbfinale, startete mit gewohnt starker Abwehrleistung. Doch auch Boofken Münster machte früh deutlich, dass man mit ihnen rechnen musste. Mit klarem Teamspiel und einer ruhigen Spielanlage arbeiteten sich die Münsteraner durch die Vorrunde.
Die erste große Überraschung kam von St. Pauli: Mit viel Leidenschaft und einer nie aufgebenden Mentalität schafften es die Kiezkicker, gleich mehrere Favoriten ins Straucheln zu bringen. Schon da ahnten einige: Dieses Team könnte in Limburg für Schlagzeilen sorgen.
Bei den Damen sah es ähnlich spannend aus. Die Löwen Hamburg dominierten die Vorrunde fast nach Belieben. Starke Doppel, schnelle Reaktionen und eine Spielkontrolle, die ihresgleichen suchte – die Löwinnen marschierten durch den Samstag, als wäre es ein Trainingsspiel. Doch die Konkurrenz schlief nicht: Die Bears Berlin überzeugten mit mutigem Offensivspiel und sicherten sich ebenfalls souverän den Platz im Halbfinale.
Auch die Spiele in den unteren Ligen boten jede Menge Dramatik. Besonders auffällig: die jungen Cubs Berlin, die mit unbeschwerter Spielfreude die 3. Liga aufmischten. Am Ende des ersten Tages war klar: Der Sonntag würde für einige Teams ein Tag der ganz großen Chancen – und für andere der bitteren Tränen werden.
Sonntag – Halbfinals und große Finals
Der Sonntag begann mit den Halbfinals – und die hatten es in sich.
Herren: Münster und St. Pauli setzen sich durch
Im ersten Halbfinale traf Boofken Münster auf TFC St. Wendel. Ein Klassiker auf Bundesliga-Niveau – und ein Spiel, das von Taktik und Nerven geprägt war. St. Wendel setzte auf Erfahrung, doch Münster spielte konzentriert, diszipliniert und ließ sich auch von Rückschlägen nicht aus der Ruhe bringen. Mit knappen Siegen in entscheidenden Partien erkämpfte sich Münster den Einzug ins Finale.
Das zweite Halbfinale war ein echter Krimi: St. Pauli gegen einen vermeintlich stärkeren Gegner. Doch die Hamburger kämpften sich mit unglaublichem Willen ins Finale. Jeder Ball, jeder Treffer wurde laut bejubelt – die Halle stand Kopf, als St. Pauli tatsächlich das Ticket fürs Endspiel löste.
Damen: Hamburg souverän, Berlin kämpferisch
Bei den Damen ließen die Löwen Hamburg auch im Halbfinale nichts anbrennen. Mit einer starken Leistung setzten sie sich klar durch und standen erneut im Finale. Die Bears Berlin folgten ihnen – und so kam es zum Duell Nord gegen Hauptstadt.
Die großen Finals – Gänsehaut in Limburg
Herren-Finale: Münster gegen St. Pauli
Das Endspiel zwischen Boofken Münster und St. Pauli hielt, was es versprach. Beide Teams gingen mit voller Energie hinein. Münster setzte auf ruhigen, kontrollierten Aufbau, während Pauli mit Risiko und Kampfgeist antwortete. Immer wieder wechselte die Führung, die Spannung in der Halle war mit Händen greifbar.
Am Ende bewies Münster die stärkeren Nerven. Mit minimalem Vorsprung entschieden sie das Finale für sich und krönten sich erstmals zum Deutschen Meister. Der Jubel war grenzenlos – Spieler, Fans und Betreuer lagen sich in den Armen.
Damen-Finale: Hamburg dominiert gegen Berlin
Bei den Damen fiel die Entscheidung klarer aus. Die Löwen Hamburg ließen von Beginn an keine Zweifel aufkommen, wer an diesem Sonntag den Pokal mit nach Hause nehmen würde. Berlin stemmte sich nach Kräften dagegen, doch Hamburg war einfach zu konstant, zu eingespielt, zu stark. Am Ende stand ein verdienter Finalsieg – und die Bestätigung, dass die Löwinnen aktuell das Maß aller Dinge sind.
Bronze-Spiele – starke Leistungen von St. Wendel und Ottweiler
Natürlich waren auch die Partien um Platz drei spannend. TFC St. Wendel sicherte sich bei den Herren die Bronzemedaille, während bei den Damen OTC Ottweiler triumphierte. Beide Teams bewiesen damit, dass sie trotz Halbfinalniederlagen weiterhin zu den Topadressen des deutschen Tischfußballs gehören.
Die Aufsteiger – neue Gesichter in Liga eins
Nicht nur Meister wurden gekrönt, auch die Zukunft der Liga wurde neu geschrieben:
- In der 2. Bundesliga der Herren setzte sich Foosvolk Dortmund durch. Gemeinsam mit Eintracht Braunschweigund TFC Berlin steigen sie in die Königsklasse auf.
- In der 3. Liga machten die Cubs Berlin ihre Sensation perfekt: Titel und Aufstieg für das junge Team. Dahinter folgten Highlife Essen und MKK Flensburg.
- Bei den Damen sicherte sich Kick’IN Ingolstadt den Sieg in der 2. Bundesliga, vor SC Augsburg und Fortuna Köln – auch diese Teams kicken kommende Saison in der 1. Liga.

Limburg als perfekte Bühne
Einmal mehr zeigte sich Limburg als idealer Austragungsort. Perfekte Organisation, hervorragende Bedingungen und eine leidenschaftliche Stimmung machten das Wochenende zu einem Fest für die gesamte Tischfußball-Community. Der Dank des DTFB ging nicht nur an die Vereine und Spieler, sondern auch an die vielen Helfer und die Gauselmann Gruppe, die das Event als langjähriger Partner unterstützte.
Fazit – ein Wochenende, das in Erinnerung bleibt
Mit Boofken Münster und den Löwen Hamburg als neuen Deutschen Meistern endet eine Bundesliga-Saison, die an Spannung kaum zu übertreffen war. Zwei Tage voller packender Spiele, großer Emotionen und kleiner wie großer Geschichten – genau das, was den Tischfußball ausmacht.
Wer in Limburg dabei war, der hat gesehen: Hier geht es nicht nur um kleine Plastikfiguren, sondern um Leidenschaft, Präzision, Teamgeist und echte Sportkultur.
Die neue DTFB Bundesliga Saison kann kommen – und wenn sie auch nur halb so aufregend wird wie dieses Wochenende, dann steht der Tischfußball-Szene wieder ein großes Jahr bevor.