Ein internationales Tischfußball-Festival in Saarbrücken

Ein Turnier der Superlative
Wenn sich im Sommer die besten Tischfußballspieler*innen der Welt in Saarbrücken treffen, dann bedeutet das nur eines: Die Leonhart ITSF World Series 2025 steht an. Vom 14. bis 17. August fand das traditionsreiche Event statt und brachte über 1.046 Teilnehmende aus mehr als 30 Nationen zusammen. Damit ist es das größte internationale Turnier nach der Weltmeisterschaft – und ein eindrucksvoller Beweis, welche Strahlkraft der Tischfußball mittlerweile entwickelt hat.
Die Veranstalter schufen in der Saarbrücker Halle eine Atmosphäre, die zwischen Festival und Hochleistungssport schwankte. Schon beim Betreten des Turniergeländes war klar: Hier geht es nicht nur um Punkte und Pokale, sondern auch um Leidenschaft, Begegnungen und den Spirit einer weltweiten Community.

Osthessenkicker Großenlüder: Starke Auftritte auf großer Bühne
Einen besonderen Grund zur Freude hatten die Osthessenkicker aus Großenlüder, die mit gleich mehreren Spielern vertreten waren. Im Einzel stellten sie sich der Konkurrenz von 536 Teilnehmenden – und das mit beachtlichen Ergebnissen.
- Nino Swolinski schaffte es bis auf Platz 80 und bewies damit eindrucksvoll, dass er auch international bestehen kann.
- Yannic Hartmann zeigte mit Platz 110 ebenfalls ein starkes Ergebnis.
- Matthias Buder landete auf Rang 342, während Batir Dzaferi mit Platz 470 wertvolle Erfahrung im internationalen Umfeld sammelte.
Im Doppelwettbewerb, an dem 310 Teams teilnahmen, glänzten die Großenlüder-Spieler mit gutem Teamplay:
- Nino & Yannic sicherten sich Platz 177.
- Matthias & Batir lagen nur knapp dahinter auf Platz 181.
Noch stärker präsentierten sie sich in den Classic-Doppeln am Sonntag, bei denen auf Jet und Snake Shot verzichtet wird. Dieses traditionelle Format, das auf Ballgefühl und taktisches Verständnis setzt, ist eine besondere Herausforderung – und genau hier konnten die Osthessenkicker überzeugen:
- Matthias & Batir erspielten einen herausragenden 49. Platz.
- Nino & Yannic folgten mit Platz 96 von insgesamt 232 Teams.
Ein echtes Highlight setzte zudem Peer Nitzsche, der gemeinsam mit Uli Stoepel im Senioren-Classic-Doppel den Turniersieg holte. Aus 42 Teams setzten sie sich durch und trugen stolz den Pokal nach Hause.
Das Fazit der Osthessenkicker war eindeutig: Ein anstrengendes, aber rundum erfolgreiches Wochenende, bei dem nicht nur Ergebnisse zählten, sondern auch die Erfahrung, Teil eines der größten Tischfußballereignisse der Welt zu sein.
Tiroler Eindrücke: Hitze, Klassiker und unvergessliche Momente
Auch ein Spieler aus Tirol schilderte seine Eindrücke von den vier Tagen in Saarbrücken – ein Erfahrungsbericht, der zeigt, wie intensiv die World Series erlebt wird.
Bereits am Donnerstag startete er im Warm-Up-Doppel. Gleich zu Beginn wartete ein Duell gegen die Schweizer Salzgeber/Maurer. Es folgten weitere Begegnungen, darunter gegen die Legende Ulrich Stoepel, die nur knapp mit 5:4 im ersten Satz verloren ging. Schon hier zeigte sich: Die World Series bringt Spieler aller Leistungsklassen direkt mit den Besten der Welt an einen Tisch.
Am Freitag folgte das Einzel, wo nach vier Niederlagen zunächst der Umweg über das B-Feld nötig wurde. Dort gelang noch ein Sieg, doch der Traum vom Weiterkommen endete in der nächsten Runde.
Der Samstag stand ganz im Zeichen des Doppels. Nach einer knappen Niederlage in der Vorrunde folgten Siege gegen französische Teams, ehe das Aus in der KO-Runde kam. Besonders bitter: Ein verpasster Matchball und ein unglücklicher Ball, der vom Torwart ins eigene Tor sprang. Solche Momente gehören zum Sport – sie machen den Reiz, aber auch die Dramatik des Tischfußballs aus.
Am Sonntag schließlich das Classic-Open. Zwar kam hier nach der Vorrunde das frühe Aus, doch durch ein Freilos und einen Sieg gegen ein starkes Salzburger Team gab es doch noch ein Achtungsergebnis.
Neben dem sportlichen Geschehen prägten vor allem die Rahmenbedingungen das Wochenende: Temperaturen von 40 °C in der Halle und 34 °C draußen machten jede Partie zu einer mentalen und körperlichen Herausforderung. Dennoch herrschte eine ausgelassene Stimmung – geprägt von Wiedersehen mit alten Bekannten, lebhaften Diskussionen über Technik und Taktik sowie gemeinsamen Momenten am Abend.

Die Mischung aus Tradition und Moderne
Ein faszinierender Aspekt der Leonhart World Series ist die Vielfalt an Spielformen. Moderne Spielweisen mit Jet- oder Snake-Shot stehen neben den klassischen Disziplinen, bei denen vor allem Ballkontrolle und Präzision gefragt sind.
Diese Mischung macht das Turnier einzigartig. Sie spiegelt die Entwicklung des Tischfußballs wider: Auf der einen Seite ein hochdynamischer, techniklastiger Sport – auf der anderen Seite die Wurzeln, die das Spiel seit Jahrzehnten prägen. Viele Spielerinnen und Spieler nutzen die World Series, um beide Seiten auszuprobieren und so ihre Fähigkeiten ganzheitlich zu erweitern.
Gemeinschaft, Leidenschaft und Grenzerfahrungen
Die ITSF Leonhart World Series 2025 hat erneut gezeigt, warum dieses Event so viele Menschen begeistert:
- Internationale Vielfalt: Spielerinnen und Spieler aus aller Welt treffen aufeinander, tauschen sich aus und schaffen eine Atmosphäre, die über den Sport hinausgeht.
- Teamspirit: Ob in Großenlüder, Tirol oder in der Schweiz – überall berichten die Teilnehmenden, wie wertvoll die gemeinsamen Erlebnisse sind. Siege und Niederlagen werden geteilt, zusammen gefeiert oder verarbeitet.
- Mentale und physische Härte: Die Hitze war ein dominierendes Thema. Wer mental stabil blieb und die physischen Strapazen aushielt, hatte klare Vorteile.
- Erinnerungen für die Ewigkeit: Ergebnisse sind wichtig, doch für viele Teilnehmende zählen die Begegnungen, die Gespräche und die Gemeinschaft mindestens genauso viel.
Ausblick
Mit der Leonhart World Series 2025 ist Saarbrücken erneut zum Zentrum der Tischfußballwelt geworden. Die Osthessenkicker haben ein starkes Zeichen gesetzt, Tirol brachte seine eigenen Geschichten mit nach Hause, und unzählige internationale Gäste werden noch lange von diesem Wochenende erzählen.
Das Event verdeutlicht, wie lebendig und vielfältig der Tischfußball ist. Zwischen Schweiß, Emotionen und Taktikschlachten entsteht eine einzigartige Dynamik, die Spielerinnen, Spieler und Fans immer wieder anzieht. Wer einmal dabei war, weiß: Die World Series ist kein gewöhnliches Turnier – sie ist ein Erlebnis, das man nicht vergisst.